Aktivistische Gruppen und Projekte mit René_ Rain Hornstein
Hier finden Sie aktivistische Gruppen und Projekte, an denen ich mitwirke. Ich setze mich nämlich in verschiedenen Verbänden und Gruppen für meine Interessen ein. Dies folgt einer grundsätzlichen Erkenntnis, die ich aus meiner Beschäftigung mit aktivistischen Bewegungen, welche die Gesellschaft verändern wollten, gelernt habe: Strukturelle Veränderung übersteigt das individuelle Handlungsvermögen und erfordert kollektive Antworten. In der Gruppe sind wir stark und können etwas bewegen!
Hier ein erster Überblick über die unten ausführlich vorgestellten Gruppen:
- AG trans*emanzipatorische Hochschulpolitik
- TIN-Solifest
- Aktion Standesamt 2018
- Netzwerk geschlechtliche Vielfalt im Recht
- Netzwerk Gender und Diversity in die Lehre
- AG Trans* Inter* Studies in der Fachgesellschaft Gender Studies
- Inter_Trans_Wissenschaftsnetzwerk
- Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP*)
AG trans*emanzipatorische Hochschulpolitik
Gemeinsam mit anderen Aktivist*innen habe ich die AG trans*emanzipatorische Hochschulpolitik im August 2014 gegründet. Das erste Treffen fand an der Universität Osnabrück statt, seitdem trifft sich die Gruppe ein- bis zweimal jährlich in Deutschland. Es wirken aktuell österreichische und deutsche Aktivist*innen mit. Weitere Mitstreiter*innen sind herzlich willkommen!
Hier ein Zitat aus dem Selbstverständnis der AG: ” Wir sind Trans*leute, die an Hochschulen sind. Wir arbeiten daran, die Studien- und Arbeitsbedingungen für Trans*leute an Hochschulen zu verbessern, z.B. durch Vereinfachung von Vornamensänderungen im Hochschulsystem und Abbau von Trans*diskriminierung im Hochschulalltag. Wir möchten Wahrnehmbarkeit, Sensibilisierung und Awareness für Trans*themen schaffen. Wir würden gerne ein Netzwerk aus Trans*- und Inter*aktivist_innen werden. Derzeit kommen die teilnehmenden Trans*menschen aus verschiedenen deutschen Bundesländern und Österreich. Zudem haben wir ein paar Cispersonen in der Gruppe. Wir freuen uns über Teilnahme von, sowie Vernetzung und Austausch mit Inter*aktivist_innen und -netzwerken und weiteren Trans*aktivist_innen und -netzwerken, auch über Ländergrenzen hinweg. Die Arbeitssprache ist gegenwärtig deutsche Lautsprache. Es ist denkbar, dass zu Tagesordnungspunkten ohne deutschsprachigen Fokus in einer anderen Sprache diskutiert wird. Bei Bedarf versuchen wir gerne Dolmetschung in die gewünschten Lautsprachen und Gebärdensprachen zu organisieren. “
Die Materialsammlung der AG umfasst
- einen Kriterienkatalog für trans*, inter* und nicht-binär-inklusive Hochschulen, kurz TIN-klusive Hochschulen,
- eine Broschüre „Inter* und Trans* an der Hochschule“ – Informationen zum kompetenten Umgang mit Inter*- und Trans*studierenden für Entscheidungsträger*innen an Hochschulen
- ein Beiblatt zur technischen Umsetzung der Broschüre „Inter* und Trans* an der Hochschule“: Anforderungen an die IT-Systeme der Hochschulverwaltung
- eine rechtliche Einschätzung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes über die Namensänderung von trans* Student*innen an deutschen Hochschulen von 2016
- und einige weitere Materialien.
Hier geht es zur AG-Homepage: http://ag-trans-hopo.org/index.html
In_Visible Project
Das In_Visible Project arbeitet auf die Bereitstellung einer Webseite hin, mit der Institutionen von trans*, inter* und nicht-binären (TIN) Menschen auf ihre TIN-klusivität hin bewertet werden können. Damit können TIN Menschen dann vor Betreten einer Institution erfahren, was andere TIN Menschen darüber denken. Die erste Phase des Projekts bezieht sich auf Hochschulen. Dafür wird der Kritierienkatalog für TIN-klusive Hochschulen der AG trans*emanzipatorische Hochschulpolitik als konzeptuelle Grundlage verwendet. Im Wintersemester 2019/2020 arbeiten Student*innen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin an der Entwicklung eines Softwareprototypen.
Hier geht es zur Webseite des studentischen Praxisprojekts: http://bkleinen.github.io/classes/ws2019/m6-project/
TIN-Solifest
Das TIN-Solifest ist eine Benefizveranstaltung für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen (kurz: TIN-Menschen), die sich in Berlin für ihre geschlechtliche Selbstbestimmung in verschiedenen Klagen vor Gericht einsetzen. Diese Veranstaltung ist eine Idee der Berliner Gruppe Geschlechtliche Selbstbestimmung Finanzieren, die aus der Aktion Standesamt 2018 (siehe unten) hervorgegangen ist. Das erste TIN-Solifest fand im Sommer 2019 in Berlin statt. In der Galerie gibt es auch eine fünfminütige Filmdokumentation und einen Radiobeitrag über das Fest.
Hier geht es zur Homepage des TIN-Solifests: http://tinsolifest.de/
Aktion Standesamt 2018
Die Aktion Standesamt 2018 ist eine Kampagne für geschlechtliche Selbstbestimmung. Hier ein Zitat der Aktion: “Die Aktion Standesamt 2018 fordert ein Gesetz zu einem selbstbestimmten positiven dritten Geschlechtseintrag bis Jahresende 2018. Wir knüpfen damit an die Kampagne „Dritte Option“ und den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 10. Oktober 2017 an. Der Gesetzgeber ist durch jenen Beschluss verpflichtet worden, bis zum 31.12.2018 einen positiven dritten Geschlechtseintrag einzurichten. Alternativ könne er aber auch den staatlich erfassten Geschlechtseintrag komplett abschaffen. Wir fordern, dass das zukünftige Gesetz unser Recht auf eine selbstbestimmte Geschlechtsidentität achten wird. Dafür machen wir öffentlich Druck!”
Hier geht es zur Homepage der Aktion Standesamt 2018: https://aktionstandesamt2018.de/
Netzwerk geschlechtliche Vielfalt im Recht
Das Netzwerk geschlechtliche Vielfalt im Recht wurde von mir und anderen Aktivist*innen im Sommer 2018 gegründet und vernetzt bei halbjährlichen Treffen Aktivist*innen und Jurist*innen, die sich für die Belange von trans*, inter* und nicht-binären Menschen in Deutschland auf juristische Weise einsetzen. Das Netzwerk hat bis jetzt keine eigene Homepage. Wenn Sie in diesem Netzwerk mitarbeiten möchten, kontaktieren Sie mich gerne.
Netzwerk Gender und Diversity in die Lehre
Das Netzwerk Gender und Diversity in die Lehre habe ich 2016 mit vielen anderen Beteiligten mitgegründet. Es ist ein “autonomes Netzwerk von Personen, die strategisch und/oder operativ im Bereich Gender und Diversity in der Hochschullehre arbeiten und sich untereinander vernetzen und kontinuierlich zusammenarbeiten wollen. Das Netzwerk dient dem Informationsaustausch sowie der inhaltlichen und strategischen Zusammenarbeit.”
Hier geht es zur Homepage des Netzwerks: http://netzwerk-gender-diversity-lehre.de/
AG Trans* Inter* Studies in der Fachgesellschaft Gender Studies
Die AG Trans* Inter* Studies ist eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Fachgesellschaft für Geschlechterforschung (auch als FG Gender bekannt). Ich habe sie mit anderen Aktivist*innen im Herbst 2018 gegründet und bin aktuell ein*e der Co-Sprecher*innen der AG. Zitat: ” Mit der AG Trans* Inter* Studies möchten wir die Möglichkeit der Vernetzung von Wissenschaftler*innen in diesen Feldern bieten und einen Arbeitszusammenhang schaffen, der die Diskussion grundlegender Fragen- und Problemstellungen, sowie einen Austausch über Forschungsprojekte und aktuelle Entwicklungen in der Förderlandschaft ermöglicht.” Wenn Sie an der AG mitarbeiten möchten, kontaktieren Sie mich gerne.
Hier geht es zur Webseite der AG: https://www.fg-gender.de/category/arbeitsgruppen/trans-inter-studies/
Inter_Trans_Wissenschaftsnetzwerk
Das Inter_Trans_Wissenschaftsnetzwerk (auch ITW abgekürzt) ist ein “loser Zusammenschluss von Leuten, die auf nicht-pathologisierende Art und Weise zu Inter– und TransThemen forschen und/oder arbeiten.”
Zitat: “Die Idee des ITW war es, eine Vernetzung von Menschen zu schaffen, die selbst trans* und/oder inter* positioniert sind und aus dieser Perspektive forschen. Es sind aber auch Personen Teil des Netzes, die selbst nicht inter*/trans* sind, sich jedoch als Verbündete der damit verbundenen politischen Kämpfe positionieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang kritische Wissensproduktion, in der die eigene Positionierung in gesellschaftlichen Strukturen reflektiert wird. Die Vernetzung zielt darauf ab, neue Möglichkeiten zum inter(trans/post)disziplinären Austausch zu schaffen. Durch eine direkte Vernetzung von inter*/trans* Forscher_innen wird es leichter, themenzentriert Informationen zu sammeln und Perspektiven miteinander zu teilen.”
Ich war am Organisations-Team der 2017 in Köln stattfindenden Tagung des Netzwerks beteiligt. Es gibt auch einen Tagungsband der 2015er Tagung, in dem ich zwei Texte (mit)veröffentlicht habe.
Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP)*
Der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP*) setzt sich für folgende Ziele ein:
- Schaffung eines Netzwerks zur Unterstützung aller in psychologischen Berufsfeldern tätigen Menschen, die sich mit den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt auseinandersetzen wollen.
- Förderung und Entwicklung affirmativer psychologischer Theorien zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Vielfalt in Forschung, Lehre, Weiterbildung und praktischer Anwendung.
- Aufzeigen und Bekämpfen von lsbtiq-feindlichen Tendenzen in der Psychologie und in der Gesellschaft.
- Präsenz zeigen und Stellung beziehen als fachliche Stimme in der Öffentlichkeit.
- Förderung einer Psychologie, die keine Bevölkerungsgruppe diskriminiert, sondern zum Wohle aller Menschen tätig ist.
- Förderung einer Psychologie, die sich als Wissenschaft zum Verständnis der Menschen untereinander sieht und dazu wissenschaftliche und lebenspraktische Hilfen gibt.
- Förderung einer Psychologie als Arbeitsfeld für Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen, die sich gegenseitig achten, anerkennen und die Unterschiedlichkeit der jeweils anderen Person als Bereicherung der Psychologie verstehen.
Hier geht es zur Webseite des Verbandes: https://www.vlsp.de
Ich habe selbst an der Trans*öffnung des Verbandes mitgewirkt und bin dort Teil einer Arbeitsgruppe zur Enwicklung von Leitlinien für die psychologische und psychotherapeutische Arbeit mit trans*. In der Zwischenzeit kann ich für deutschsprachige Kontexte auf Leitfäden für Trans*beratung verweisen (z.B. Fritz, 2013; Günther, 2015; Meyer, 2015a, 2015b; Netzwerk Trans*-Inter*-Sektionalität, 2014; pro familia Bundesverband, 2016; vgl. Kapitel 2.11 meiner Diplomarbeit), sowie auf den Empfehlungen des VLSP* zur Psychotherapie und Beratung mit lesbischen, schwulen und bisexuellen Klient_innen und auf die englischsprachigen Guidelines for Psychological Practice With Transgender and Gender Nonconforming People der American Psychological Association (APA) verweisen.